Quo vadis Immobilienmarkt?
Momentan scheint es, als wäre Abwarten Trumpf. Verkäufer und Käufer wollen erst mal sehen, wohin die Reise am Immobilienmarkt geht. Verkäufer befürchten hohe Preisabschläge. Potenzielle Käufer möchten kein Risiko eingehen. Durch die gesetzlichen Auflagen beim Wohnen und die gestiegenen Finanzierungskosten sind sie zurückhaltender in ihren Entscheidungen. Nur wenige können sich finanzielle Fehler leisten. In diesem Umfeld ist der Makler nicht nur als Vermittler, sondern vor allem als kompetente Berater gefragt. Es ist unser Job, alle relevanten Informationen über die Objekte zu kennen und sämtliche Kosten aufzulisten. So sorgen wir für Klarheit und Sicherheit in den Entscheidungen unserer Kunden. Vielleicht werden wir alle durch die aktuelle Situation wieder in eine Art Normalität versetzt, in der man sich Zeit nimmt für Entscheidungen, die das eigenen Leben für lange Zeit beeinflussen.
Nachhaltigkeit und wertstabilie Objekte
In jeder Krise steckt auch eine Chance. Getrieben durch die jüngsten Entwicklungen und die ESG-Kriterien in der Immobilienwirtschaft erlebt die Branche eine Art Reformation. Das Thema Nachhaltigkeit sticht als großer Gewinner hervor. Bauvorhaben, die ohne Zertifizierung und nicht ESG-konform geplant werden, haben schlechte Karten. Die seit 2022 geltende Taxonomie-Verordnung definiert, was als nachhaltig gilt und wie hoch der Beitrag zum Klimaschutz ist. Taxonomie-konforme Immobilien werden auf lange Sicht im Wert stabil sein und einer stärkeren Nachfrage unterliegen. Sie sind wie Sparbücher, deren Konten sich langfristig gut füllen. Denn ein gesenkter Energieverbrauch bedeutet weniger Energiekosten.
Und hierin liegt auch die Chance für den Bestand. Eigentümer können nicht länger von Wertsteigerungen ausgehen, ohne etwas in ihre Immobilien zu investieren. Schon eine schlechte Energieeffizienz genügt und die Eigner müssen mit hohen Abschlägen bei Bewertung und Verkauf rechnen. Revitalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen für ein ressourcenschonendes und energetisch-modernes Wohnen können aber teuer werden. Womit wir wieder beim lieben Geld wären und dem Problem der Finanzierung. Die Banken agieren momentan sehr konservativ und Eigentümer werden unter Umständen nicht so einfach die notwendigen finanziellen Mittel bekommen. Deshalb muss vorab sorgfältig geprüft werden, welche Maßnahmen sinnvoll und umsetzbar sind. Aber das geht nicht ohne die Beratung von Fachleuten.
Neue Konzepte sind gefragt.
Mir gefällt die Idee, Eigentümer, Kaufinteressenten und Fachleute mit Sanierungskompetenz an einen Tisch zu bringen. Zukünftige Käufer könnten sich an der Planung für notwendige Arbeiten beteiligen und die Umsetzung Schritt für Schritt mitfinanzieren. Aber das ist gar nicht so einfach.
